„Duo Billaner“ brillierte mit flinken Fingern und temperamentvollen Ausbrüchen

23.04.2008

Passend zum Jahr der Klarinette stellte der Förderverein Satruper Kammerkonzerte mit dem „Duo Brillaner“ dieses Instrument in den Vordergrund eines ungewöhnlichen Konzertes: Glänzend präsentierte Solistin Shirley Brill das seit 2000 Jahren bekannte Instrument. Einen ebenbürtigen Partner hatte sie in Jonathan Aner am Klavier. Gemeinsam haben die jungen Künstler aus Israel zahlreiche internationale Preise gewonnen.

 

Wie eine frische Brise fegten die flinken Finger Aners und Brills über Tasten und Klappen in klassisch perlender Brillanz in der B-Dur Sonate von J. B. Wanhal. Mimik des Pianisten und Gestik der Klarinettistin unterstützten die intensive Interpretation. Danach erklangen die vier Fantasiestücke op. 43 des Dänen Niels Gade, dessen romantisch schwermütige Weise bis zu temperamentvollen Ausbrüchen gesteigert wurde.

 

Diese Stimmung wurde auch in Schumanns drei Fantasiestücken op. 73 fortgeführt, wobei die Klangdisziplin bei allem Temperament nie zügellos wurde. So erschienen romantische Klavierarpeggien zart, kaum pedalisiert, um den noblen Ton der Klarinette nicht zu überdecken. Ein einziges Forte-Fortissimo erlaubte sich der Pianist im vierten Satz von Prokofjews Sonate op. 94 wirkungsvoll im Siegesmarsch, nach anfänglichen zarten Reminiszenzen eines „Peter und der Wolf“ und einem atemberaubenden, gespenstischen Walzer des Allegro scherzando.

 

Mit einem Piano-Pianissimo beendete dann die Klarinette eindrucksvoll die Zugabe zum Motiv: „Carmen, ich liebe dich“. Der Applaus der bewegten Zuhörer führte darauf zu wohlverdientem Forte-Fortissimo.manfred Plath

 

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