Instrument des Jahres: Klarinette



Deutsche Erstaufführung: M. Weinbergs Klarinettensonate

13.08.2008

Wiederentdeckung beim Konzert mit dem Klarinettisten Klaus Wegener in der ehemaligen Synagoge Friedrichstadt

Mieczyslaw Weinberg wurde 1919 als Sohn jüdischer Eltern in Warschau geboren. 1939 floh er vor den Nationalsozialisten nach Minsk und dann weiter nach Taschkent. 1945 kam er nach Moskau und erlangte dort rasch ein hohes Ansehen als Komponist.

Weinberg verstand es gut, seine sehr persönliche, gleichermaßen von jüdischer wie hochklassischer Musik geprägte Tonsprache mit den Ansprüchen der ihn umgebenden sowjetischen Gesellschaft zu verbinden. Der Komponist war eng mit Dmitrij Schostakowitsch befreundet und lebte bis zu seinem Lebensende(1996) in Moskau.

Seit einigen Jahren wird sein sehr umfangreiches Werk, das neben viel Kammer-musik auch symphonische und vokale Werke incl. einer Oper umfasst, im Westen (wieder-) entdeckt. Insbesondere in Kanada, England und Deutschland taucht Weinbergs Musik in Konzerten und auf CD verstärkt auf. Der größte Teil seiner Partituren ist bisher ungedruckt oder alte sowjetische Ausgaben sind vergriffen, sodass die Erschließung des Gesamtwerkes neben Uraufführungen immer auch eine editorische Komponente hat.

Weinbergs Sonate für Klarinette und Klavier op. 28 aus dem Jahre 1945 wird am 30. August in Friedrichstadt erstmals in Deutschland zur Aufführung gelangen, vorgetragen von dem Jenaer Klarinettisten Klaus Wegener und dem Hamburger Pianisten Thorsten Kuhn.

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Mieczyslaw Weinberg
Mieczyslaw Weinberg